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Jungimker gesucht

Imkern ist im Trend. Und das ist gut so, denn der Natur fehlen Bienen. Albrecht Liese (70) beschäftigt sich seit seinem 14. Lebensjahr mit der Bienenzucht. Im westfälischen Lengerich betreut er derzeit 30 Bienenvölker.

LandFlair: Herr Liese, wie viel Honig werden Ihre Bienen in diesem Jahr produzieren?

Albrecht Liese: Hoffentlich mehr als 2013, das war wegen der langen Kälteperiode wenig ertragreich. Ein Volk bringt pro Jahr normalerweise rund 30 Kilo Honig.

LandFlair: Ist das Bienensterben für Sie ein Problem?

Albrecht Liese: Ja, aber nicht so sehr wie in anderen Teilen der Welt. Unser Problem ist die Varroamilbe, die Krankheiten überträgt. In den USA ist das Bienensterben schlimmer. Dort gibt es sehr wenige Großimker, die ihre Bienen durchs ganze Land transportieren und so auch Krankheiten großflächig verteilen.

LandFlair: Gibt es denn bei uns noch genug Bienen?

Albrecht Liese: Nein, es sind zu wenige Bienen. Die Obstbauern im Alten Land bezahlen bereits viel Geld, damit die Imker ihre Völker dorthin bringen. Auch woanders würden sie dringend gebraucht. Zum Beispiel beim Raps, wo der Ertrag um 25 bis 30 Prozent höher ist, wenn die Pflanzen von Bienen bestäubt werden.

LandFlair: Gibt es denn genug Imker?

Albrecht Liese: In Deutschland gibt es rund 80.000 Imker, aber gerade in Ostdeutschland haben nach der Wende viele aufgegeben. Neuerdings sieht es beim Nachwuchs ganz gut aus, sodass die Zahl der Imker wieder steigt.

LandFlair: Was muss ich machen, wenn ich mich für die Imkerei interessiere?

Albrecht Liese: Die lokalen Bienenzüchtervereine bieten regelmäßig Einführungslehrgänge an. Da ist jeder willkommen. Wir machen es in unserem Verein auch so, dass wir einem Jungimker testweise einen Bienenstock hinstellen, an dem er über das Jahr hinweg lernen kann. Wir helfen natürlich dabei, und am Ende kann er dann den Honig daraus behalten.

LandFlair: Muss man als Imker besondere Angst vor Bienenstichen haben?

Albrecht Liese: Natürlich hat man anfangs etwas Angst, das ist ganz normal. Früher hatten wir hier in Norddeutschland die Schwarze Biene, die war tatsächlich sehr stechlustig. Unsere heutigen Züchtungen sind allerdings ganz harmlos. Außer bei der Entnahme des Honigs tragen wir auch kaum noch Schutzkleidung.